Oberleutnant Timo Brehm: „Mit Geduld und Fingerspitzengefühl“

Bildquelle: Timo Brehm

Bildquelle: Timo Brehm

Er ist einer von rund 90 Soldaten des Steuerungs- und Kontrollelements (SKE), die in den Betriebseinrichtungen der BWI arbeiten. Seit Januar dieses Jahres verstärkt der studierte Elektrotechniker den Vor-Ort-Service des Servicecenters Hannover. Viel Zeit zum Eingewöhnen blieb dem 29-Jährigen nicht. Für „Menschen hinter HERKULES“ berichtet Oberleutnant Timo Brehm von ersten Herausforderungen.

Ein halbes Jahr nachdem Timo Brehm seinen Dienst bei der BWI in Hannover antrat, folgte die erste große Aufgabe: Im Rahmen des Modernisierungsprojektes Next Generation Network der Bundeswehr (NGNBw) sollte er den Rollout neuer Telefongeräte koordinieren. Als einer von drei sogenannten Liegenschafts-Projekt-Verantwortlichen im Servicecenter stattete er gemeinsam mit einem Team Bundeswehrdienststellen am Standort Munster sowie in der Scharnhorst-Kaserne Hannover mit neuen, IP-fähigen Telefonen aus. Keine leichte Aufgabe, wie Brehm weiß: „Man braucht Geduld und Fingerspitzengefühl bei der Organisation und einen kühlen Kopf, wenn es stressig wird.“ Oberleutnant Brehm war stets der erste Ansprechpartner vor Ort, auch wenn mal etwas nicht funktionierte. Etwa wenn zugeteilte Rufnummern nicht stimmten, zu viele oder zu wenige Telefone ausgeliefert wurden oder Geräte defekt waren. „Letztlich lief aber alles nach Plan“, freut sich Timo Brehm. „Manch ein Nutzer hat zwar gesagt: ‚Bleib mir weg mit dem neuen Zeug‘.“ Als sie aber gesehen haben, dass ihnen die neue Voice-over-IP-Technik ihre Arbeit erleichtert, haben sie schnell ihre Meinung geändert. Bei seiner Aufgabe geholfen habe Brehm das Vertrauen seiner Vorgesetzten: „Meine Chefs ließen mir freie Hand. Sie vertrauten mir, was mir wiederum Mut machte und letztlich dazu beitrug, dass ich das Projekt erfolgreich beenden konnte.“

Vom „Informationselektroniker“ zum IT-Offizier

BWI-Neuling Timo Brehm kamen in dem Projekt seine Ausbildung und Erfahrung aus knapp sieben Jahren Bundeswehr zu Gute. Als gelernter Radio- und Fernsehtechniker trat er am 1. Juli 2007 als Offiziersanwärter in die Fernmeldetruppe ein. Auf die Grundausbildung in Hammelburg folgten ein dreieinhalbmonatiger Offizierslehrgang und ein Studium der Elektrotechnik in München. Im Herbst 2008 ging es zunächst zurück in die Praxis, zum Fernmeldebataillon 610 in Prenzlau, wo er unter anderem mit Richtfunkverbindungen arbeitete. Für die Ausbildung zum IT-Offizier drückte Brehm an der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr im bayerischen Pöcking erneut für zwei Jahre die Schulbank. Ende 2013 folgte schließlich der Wechsel in das Steuerungs- und Kontrollelement (SKE), das organisatorisch zum Betriebszentrum IT-System der Bundeswehr in Rheinbach gehört. „Zur BWI bin ich dann ganz automatisch gekommen“, erklärt Brehm. „Soldatinnen und Soldaten des SKE werden überall in der BWI eingesetzt.“ Für den Sondereinsatzfall konzipiert, hat sich das SKE-Modell heute zu einer Form der engen Zusammenarbeit und des gegenseitigen Wissensaustauschs zwischen Bundeswehr und BWI entwickelt.

„Am liebsten Projektmanagement“

Der Rollout von Telefonen ist für den SKE-Soldaten seit September 2014 beendet und jetzt geht es erst einmal wieder zurück in die Einarbeitungsphase bei der BWI. Er bleibt dafür in Hannover. Ende des Jahres wird er dann seine endgültige Aufgabe im Leistungsverbund übernehmen. Wo, das weiß Timo Brehm noch nicht. „Am liebsten würde ich im IT-Bereich und dort im Projektmanagement arbeiten“, sagt er. „Ich bin gespannt, wo ich die nächsten Jahre bei der BWI arbeiten werde.“ Was danach kommt, bleibt offen. Noch bis 2019 ist der Zeitsoldat bei der Bundeswehr verpflichtet. Brehm will sich nicht festlegen. Mit der Ausbildung bei der Bundeswehr und der BWI, ist er überzeugt, stehen ihm jedenfalls viele Möglichkeiten offen. Auch eine Zukunft im Leistungsverbund schließt der 29-Jährige nicht aus.

Das passende Hobby

Sein derzeitiger Dienstort im Servicecenter Hannover ist nur knapp 40 Kilometer von seiner Heimatstadt entfernt. Der gebürtige Niedersachse wuchs in Celle auf, ging hier zur Schule und machte dort auch seine Ausbildung zum Informationselektroniker Fachrichtung Geräte- und Systemtechnik. Gerade über die Näher zu seiner Familie freut sich Brehm. Insbesondere zu seinen älteren Geschwistern hat er ein sehr gutes Verhältnis. Eine eigene Familie ist bisher nicht in Planung. „Momentan konzentriere ich mich auf meine berufliche Zukunft. Alles andere ergibt sich“, sagt Timo Brehm.
Ausgleich zum Dienst findet er beim Sport, wie zum Beispiel beim Squash oder Fußball. Die für seine Arbeit so wichtigen Tugenden Geduld und Fingerspitzengefühl übt der passionierte Tüftler bei einem ganz anderen Projekt: Seit einem Jahr baut er einen Kleintransporter zu einem Wohnmobil um. „Das hat zwar wenig mit IT zu tun“, lacht Brehm. „Der Einbau der ganzen Elektrik erfordert aber manchmal genauso viel Feingefühl und Ausdauer wie die Modernisierung einer IT-Infrastruktur.“

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