BAAINBw – BWI | HERKULES im Faktencheck https://www.herkules-fakten.de Tue, 24 Jan 2017 09:07:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=477 Es wird Zeit für eine neue IT-Sicherheit! https://www.herkules-fakten.de/es-wird-zeit-fuer-eine-neue-it-sicherheit/ https://www.herkules-fakten.de/es-wird-zeit-fuer-eine-neue-it-sicherheit/#respond Tue, 13 Sep 2016 09:51:33 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=807
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Zum zwölften Mal hat Anfang September die Koblenzer IT-Tagung in der Rhein-Mosel-Halle stattgefunden. Zahlreiche Experten aus Bundeswehr und Industrie beleuchteten das Thema „Vernetzung und Technik – der Weg zur Informationssicherheit im Einsatz“ aus verschiedenen Perspektiven. Rund 430 Besucher folgten der Einladung der des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und des Anwenderforums für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung Bonn e.V. (AFCEA) nach Koblenz.

Aktuell ist bei der Bundeswehr in Sachen „Informationstechnik“ einiges in Bewegung. So verdeutlichte Generalmajor Klaus Veit, Vizepräsident (militärisch) des BAAINBw, dass derzeit eine moderate Nachjustierung beim BAAINBw anstehe. Mit der BWI als Inhouse-Gesellschaft ergäben sich weitere Änderungen und Aufgaben und im Oktober nähme die Abteilung Cyber/IT (CIT) im Bundesverteidigungsministerium (BMVg) ihre Arbeit auf. Einen Einblick in diesen neuen Bereich gab Generalmajor Ludwig Leinhos, Leiter Aufbaustab Cyber/InfoR BMVg. Die Veränderungen, die mit dem Aufbau des Organisationsbereichs Cyber/Informationsraum einhergehen, seien „fast schon revolutionär“. Digitalisierung werde damit auch bei der Bundeswehr zum Kernthema, das in der Abteilung in den beiden Säulen „Plan“ und „Build & Run“ abgebildet werde. Leinhos betonte, dass sich die Bundeswehr hier an der NATO anlehne, die eine zusätzliche Domäne neben Land, Luft, See und Weltraum definiert hat. Auch sei man sich der gesamtstaatlichen Bedeutung des Themas bewusst – ein Ressort alleine könne diese Aufgabe nicht bewältigen. Bis 2021 soll die Zielstruktur eingenommen sein.

Trennung zwischen Innerer und Äußerer Sicherheit löst sich auf

Klaus Vitt bestätigte die Auffassung von Generalmajor Leinhos. Für den Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik und Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren fielen Innere und Äußere Sicherheit nirgends so sehr zusammen wie im Cyberraum. In einer Zeit, in der alle Lebensbereiche digital durchdrungen werden, habe der Staat die Aufgabe, seine Bürger, seine Wirtschaft und seine Werte zu schützen. Die anstehende Konsolidierung der Rechenzentren des Bundes sei auch vor dem Hintergrund der IT-Sicherheit gefallen. Besondere Herausforderungen benannte er bei Datenschutz und Kryptografie. Immer mehr Daten würden bewegt, doch sei die derzeitige Gesetzgebung nicht mehr zeitgemäß. Vitt forderte unter andere EU-einheitliche Regelungen. Bei der Kryptografie sei die Frage zu klären, wie damit einerseits der Schutz von Bürgern und Unternehmen und andererseits im Ermittlungsfall die Strafverfolgung gewährleistet werden könne.

„Mit der Digitalisierung rüsten auch die bösen Buben auf“, sagte Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Dem will das BSI unter anderem mit Kooperationen begegnen, um den Informations- und Erfahrungsaustausch zu verbessern und das Bewusstsein für die Gefahren bei Nutzern und Politik zu erhöhen. Auch müsse man darüber nachdenken, ob man Bundeswehrkräfte bei nationalen Cyberlagen nutzen wolle.

Ausblick auf die BWI als Inhouse-Gesellschaft

Die BWI wird ab Ende des Jahres als Inhouse-Gesellschaft firmieren und künftig strategisch in der BMVg-Abteilung CIT geführt werden. Ulrich Meister ist der künftige designierte Vorsitzender dieser Gesellschaft und derzeitig Mitglied der Geschäftsführung BWI Informationstechnik GmbH. Er sieht für die BWI viele Chancen durch die Digitalisierung: Die BWI habe mit dem HERKULES-Projekt eine Transformationskompetenz aufgebaut wie kaum ein zweites Unternehmen. Sie könne zudem deutschlandweit einen Flächenservice bieten. Meister berichtete von seinen Erfahrungen der ersten hundert Tage in der BWI und gab einen ersten Ausblick auf die weitere Entwicklung. Die BWI müsse keinen Vergleich mit anderen Unternehmen scheuen, sagte er. Der Veränderungsdruck sei jedoch so hoch, dass ein „Weiter so“ trotz aller Erfolge nicht in Frage komme. Künftig sollen mehr Innovationsthemen in die Bundeswehr getragen werden. Außerdem sei ein Umbau zum IT-Dienstleistungszentrum des Bundes geplant.

Cyber und IT-Sicherheit bleiben ein heißes Thema

Dass Digitalisierung und IT-Sicherheit einen zunehmend größeren Stellenwert in der Bundeswehr haben werden, machten alle Vorträge und Diskussionen deutlich. Es kristallisierte sich heraus, dass Anpassungen notwendig sind, um sich diesen Herausforderungen erfolgreich stellen zu können. Die IT-Sicherheit wird sich verändern: Sie wird künftig vorausschauender und vor allem wesentlich schneller agieren müssen. Ein möglicher Weg, um sich diesen Aufgaben zu stellen, sind Kooperationen zwischen Behörden, Industrie und Organisationen wie beispielsweise der NATO.

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„Schwierige Aufgaben als Chance begreifen“ – Ulrich Horn im Portrait https://www.herkules-fakten.de/ulrich-horn/ https://www.herkules-fakten.de/ulrich-horn/#respond Wed, 27 Jan 2016 07:54:49 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=653
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Für Ulrich Horn ist die SASPF-Einführung in der Bundeswehr so etwas wie ein Herzensprojekt. Seit dem HERKULES-Beginn arbeitet der 55-jährige an dem Vorhaben mit: In den zurückliegenden Jahren hat er zahlreiche Konzepte geschrieben und vieles ins Rollen gebracht. Und dabei immer zwischen den Interessen aller Beteiligten der Bundeswehr und der BWI vermittelt. Routine: Fehlanzeige.

Ulrich Horn ist Mitarbeiter der BWI Systeme. An seinem BWI-Arbeitsplatz trifft man ihn allerdings eher selten an. Zumeist übt er den engen Schulterschluss mit der Bundeswehr in Bonn-Beuel – und das aus gutem Grund. Der „Service Portfolio Manager Anwendungen“ ist die Schnittstelle zwischen BWI und der Abteilung G (IT-Unterstützung) des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Er berät rund um SASPF: zur Erarbeitung strategischer Vorschläge, zur Nutzung der Anwendungen, aber auch zur Implementierung und Weiterentwicklung des Customer Center of Expertise.

Horns Lebenslauf prädestiniert ihn gerade dafür. Wehrdienst, Wirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Planung und Organisation, seit 1986 in der IT-Branche. Angefangen hat Horn bei Siemens, einem der BWI-Gründungspartner. 1999 dann der Wechsel zu IBM – dem anderen BWI-Gründungspartner. Es scheint fast, als sei sein Weg zu HERKULES vorgezeichnet gewesen.

Ulrich Horn an seinem Arbeitsplatz bei der BWI

Ulrich Horn an seinem Arbeitsplatz bei der BWI

„Wohl einer der ältesten Hasen hier“

Seit dem ersten Angebot 2001 ist Horn mit HERKULES beschäftigt. Ab 2007 kümmerte er sich als entsendeter Mitarbeiter von IBM um den Rollout der SAP-Software in die Bundeswehr. Er kalkulierte das Megaprojekt durch, stimmte das Rolloutkonzept ab. In erster Linie eine kommunikative Herausforderung: „Das Konzept musste den Anforderungen aller Organisationsbereiche der Bundeswehr gerecht werden. Da gab es viel zu klären und zu vermitteln“, sagt Horn. „Wir wollten schließlich die gesamte Software für die vertraglich vereinbarten 45.000 Anwender ausrollen, da muss man auch etablierte Denkweisen ändern.“

Ein Großprojekt, das Kompromisse fordert. „In den ersten Jahren bin ich viel gependelt, denn wir wohnten am linken Niederrhein. Täglich 200 Kilometer zu fahren war auf Dauer zu anstrengend, also zog ich nach Bonn – und habe meine Frau und meinen Sohn nur noch an den Wochenenden gesehen.“ Keine einfache Zeit, aber die Familie hielt zusammen. Und wohnt heute gemeinsam in der Nähe von Bonn.

Abenteuer Abwechslung

Den SASPF-Rollout in die 1. Panzerdivision hat Ulrich Horn noch selbst verantwortet, danach folgten neue Herausforderungen bei der Unterstützung des Drittgeschäfts, beispielsweise beim E-Recruiting. Inzwischen ist er kein entsendeter Mitarbeiter mehr, sondern fest bei der BWI Systeme angestellt. „Wenn etwas zu sehr Routine wird, brauche ich eine neue Herausforderung“, sagt er. „Und die bekomme ich bei der BWI frei Haus geliefert. Ich plane heute weniger und berate mehr. Als Kommunikationsdrehscheibe bin ich eng an allen strategischen Themen dran, das ist sehr spannend.“

Auch privat geht der Manager immer wieder neue Projekte an. Gemeinsam mit seiner Frau lernt er nun Italienisch. Beide lieben Italien, ihr Sohn macht dort gerade ein Auslandssemester. Lernbereit und offen sein, schwierige Aufgaben als Chance begreifen: Dafür steht Ulrich Horn. Und das merkt man seiner Arbeit im HERKULES-Projekt an.

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Koblenzer IT-Tagung: Tempo contra Sicherheit? https://www.herkules-fakten.de/koblenzer-it-tagung-tempo-contra-sicherheit/ https://www.herkules-fakten.de/koblenzer-it-tagung-tempo-contra-sicherheit/#respond Thu, 10 Sep 2015 06:50:59 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=394
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Die digitale Transformation verändert nicht nur die Wirtschaft: Auch Streitkräfte müssen sich auf den technologischen Umbruch einstellen. Worauf es dabei ankommt, diskutierten Experten aus IT, Politik und Bundeswehr bei der Koblenzer IT-Tagung am 3. September.

„Wie lässt sich der Moloch IT beherrschen“, fragte Dr. Dietmar Theis zum Auftakt. Theis ist IT-Direktor beim Bundesministerium der Verteidigung (BMVg). Sein Ministerium beschäftige sich schon seit dem letzten Jahrtausend mit dem Thema der Veranstaltung: „Digitaler Wandel – IT organisiert“. Früher sei eben der PC der Treiber gewesen, dann die Smartphones, heute Big Data und Industrie 4.0. Also alles beim Alten? Dieser Frage gingen die Experten auf den Grund, eingeladen vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und dem Anwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung Bonn e.V. (AFCEA).

Sicherheit im Fokus der Aufmerksamkeit

Die einhellige Meinung: Mit dem Internet der Dinge entsteht gerade eine Dynamik, deren Konsequenzen nicht zu überblicken sind. „Bis 2020 werden etwa 50 Milliarden Geräte vernetzt sein“, sagte Oliver Edinger, Vice President und Head of Internet of Things/Industrie 4.0 bei SAP Deutschland. Wenn solche durchgängig verbundenen und autonomen Systeme überall sind, können wir dann noch die Kontrolle behalten? Theis warf einen kritischen Blick in die Zukunft, sprach vom Beispiel Roboter-Armeen. „Das sind Entwicklungen, bei denen Terminator grüßen lässt.“ Eine Analogie, die vor allem das Bewusstsein für IT-Sicherheit schärfen soll.

Denn trotz staatlicher und wirtschaftlicher IT-Spionage sei noch immer eine „digitale Sorglosigkeit“ weit verbreitet, formulierte es Hans-Georg Engelke, Staatssekretär des Bundesministerium des Innern. Staatliche Institutionen sollten jetzt enger zusammenarbeiten, um die Freiheit und Sicherheit der Bürger zu schützen.

BWI als Speerspitze einer neuen IT-Strategie

Neben der Sicherheit ist für die Bundeswehr auch die Reaktionsfähigkeit der IT entscheidend. Technologien verändern sich in immer kürzeren Abständen, daher müssten sich IT-Entwicklung und Beschaffung der Bundeswehr anpassen, bekräftigte neben Theis auch Staatssekretärin Dr. Katrin Suder. Das BMVg setzt dazu vor allem auf die Weiterentwicklung der BWI: Sie wird ab Ende 2016 eine Inhousegesellschaft der Bundeswehr sein und dann als ihr IT-Systemhaus dienen – und als Dienstleistungszentrum des Bundes, mit eigenem Innovationsmanagement.

Noch in diesem Jahr möchte das BMVg dafür eine neue IT-Strategie vorstellen. Erste Einblicke gab es nun bereits in Koblenz: Starre Lösungen sollen künftig durch eine modulare, serviceorientierte Architektur ersetzt und Führungsinformationssysteme transformiert werden. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf mobiler IT – auch, um die Bundeswehr moderner und attraktiver zu gestalten.

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