BMVg – BWI | HERKULES im Faktencheck https://www.herkules-fakten.de Tue, 24 Jan 2017 09:07:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=430 Weißbuch-Diskussion: „Cyber steht erst am Anfang“ https://www.herkules-fakten.de/weissbuch-diskussion-cyber-steht-erst-am-anfang/ https://www.herkules-fakten.de/weissbuch-diskussion-cyber-steht-erst-am-anfang/#respond Fri, 07 Oct 2016 08:49:55 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=824
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Wie ist der Organisationsbereich Cyber und Informationsraum (CIR) aufgestellt? Welchen Stellenwert hat das „Weißbuch 2016 zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr“? Diese Fragen diskutierten Experten vom Deutschen Bundeswehrverband (DBwV) und des Anwenderforums für Automatisierung, Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung (AFCEA) Bonn e.V. in Berlin.

Unter den Gästen war Generalmajor Ludwig Leinhos, der Leiter des Aufbaustabs Cyber/Informationsraum im Bundesministerium für Verteidigung (BMVg). Er erklärte die Struktur des neuen Organisationsbereichs: Es werde darin unter anderem regionale Lagezentren geben, die – so der derzeitige Plan – zunächst bundeswehrintern, später aber auch ressortübergreifend eingesetzt werden. Der nächste Schritt sei nun, die Kultur zu verändern. Die traditionellen militärischen Strukturen müssten abgeschafft werden.

Eine solche Kulturveränderung stoße nun das Weißbuch an, meinte Generalmajor Erich Staudacher. Der Vorsitzende des AFCEA Bonn e.V. sieht in dem Papier einen Meilenstein, der Hoffnung auf eine agilere und kosteneffizientere Bundeswehr mache. Noch aber sei man „trotz mehr Geld immer noch auf Kante genäht“, sagte Oberstleutnant Andre Wüstner, der Bundesvorsitzende des DBwV. Beide waren sich einig: Eine enge Zusammenarbeit sei jetzt entscheidend. Wüster meint damit unter anderem neue Kooperationen mit der Wirtschaft. Staudacher zielt auch darauf ab, die Grenzen im Föderalismus zu überwinden, und insbesondere mit Nachrichtendiensten zusammenzuarbeiten.

Der Aufbau der „Bereichs Cyber“ jedenfalls hat gerade erst begonnen.

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Presseschau zur 52. Münchner Sicherheitskonferenz https://www.herkules-fakten.de/presseschau-zur-52-muenchner-sicherheitskonferenz/ https://www.herkules-fakten.de/presseschau-zur-52-muenchner-sicherheitskonferenz/#respond Fri, 19 Feb 2016 12:19:28 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=684
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Es ist die „beste Think Tank Conference“ weltweit, meint die University of Pennsylvania. Vom 12.-14. Februar 2016 fand die Münchner Sicherheitskonferenz bereits zum 52. Mal statt. Wie schätzen die Medien die Ergebnisse ein?

Die größte Krise der heutigen Zeit sei nicht die Flüchtlingsbewegung, so Ursula von der Leyen. „Die größte Krise ist moralischer Natur“, sagte die Bundesministerin der Verteidigung zur Eröffnung der 52. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC). Die Solidarität innerhalb der EU drohe angesichts von IS-Terror und Migrationswellen zu erodieren.

Abhilfe könne nur Frieden in Syrien schaffen. Doch wenn es soweit sei, würden die heutigen Flüchtlinge vor Ort für den Wiederaufbau gebraucht. Und dafür müssten sie ausgebildet werden. In der Pflicht für diese Hilfe zur Selbsthilfe sieht von der Leyen auch die Bundeswehr. Für Die Welt wird die Truppe damit gleich zur „Flüchtlings-Schule“, die als einer der vielseitigsten Arbeitgeber Deutschlands die nötigen Kompetenzen vereint – schließlich werden hier Elektriker und Minenräumer ebenso wie Logistiker und Verwaltungsexperten ausgebildet.

Spiegel Online zieht ein ernüchterndes Fazit aus der Konferenz, an der hochrangige Politiker aus aller Welt beteiligt waren: „Wie verhärtet die weltpolitischen Fronten derzeit sind, wurde […] in aller Schärfe deutlich.“ Ob Syrien, Ukraine oder das Verhältnis zwischen EU und Russland – in allen zentralen Sicherheitsfragen seien sich die Länder uneins.

Reporter des TIME Magazines sprachen im Rahmen der Konferenz mit Russlands Premierminister Dmitri Medvedev. Ihm zufolge sei eine große Herausforderung, die gemäßigten Kräfte in Syrien von den terroristischen zu unterscheiden. Die während der MSC beschlossene Feuerpause in Syrien bezeichnete Medvedev als unzureichend. Andere Teilnehmer schienen das ähnlich zu sehen, schreibt das Handelsblatt: „Viele sagen hinter vorgehaltener Hand, sie seien gespannt, ob das nicht nur eine Schein-Einigung ist, die vor allem den Frieden während der Konferenz wahren soll.“ Offenbar zurecht, gehen die Kämpfe doch unvermindert weiter, wie inzwischen die Tagesschau berichtet.

Gezeigt hat die 52. MSC vor allem eines: Die Weltsicherheitspolitik hat derzeit eine ganze Reihe von Bränden zu löschen und eine Zusammenarbeit scheint nötiger denn je.

Über die MSC

Seit 1963 hat sich die unabhängige Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) zu einer der weltweit wichtigsten Plattformen für den außen- und sicherheitspolitischen Dialog entwickelt. Neben der jährlichen Hauptkonferenz veranstaltet die MSC regelmäßig Veranstaltungen – darunter auch den Cyber Security Summit.

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Weißbuch-Workshop: Cybersicherheit braucht eigenen Organisationsbereich https://www.herkules-fakten.de/weissbuch-workshop-cybersicherheit-braucht-eigenes-ressort/ https://www.herkules-fakten.de/weissbuch-workshop-cybersicherheit-braucht-eigenes-ressort/#respond Tue, 13 Oct 2015 06:38:11 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=427
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In ihrer Grundsatzrede auf der Weißbuch-Konferenz „Perspektiven der Cybersicherheit“ in Berlin am 17. September stellte Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen ihre Pläne für einen neuen militärischen Organisationsbereich vor. Aufgabe soll es sein, die in der Bundeswehr vorhandenen Ressourcen zur Cyberabwehr auszubauen und zu zentralisieren.

Die Stabilität ganzer Gesellschaften und ihrer Streitkräfte lasse sich heute über netzbasierte Attacken effektiv und kostengünstig schädigen. „Als hoch entwickeltes und technisiertes Land ist Deutschland für Angreifer aus dem Cyberspace ein lohnendes Ziel“, sagte von der Leyen in Berlin. Sicherheit im Netz zu gewährleisten sei daher entscheidend, und zudem eine gesamtstaatliche Aufgabe.

Dem digitalen Raum komme neben klassischen Dimensionen wie Land, Luft und See eine wachsende Bedeutung zu. „Deswegen ist der Kampf gegen Cyber-Gefahren auch ein Top-Thema des laufenden Weißbuch-Prozesses“, so von der Leyen. Um mit ihnen mitzuhalten muss sich die Bundeswehr neu aufstellen.

Neues Kommando soll Kräfte bündeln

Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) wolle den Plänen nach einen neuen Organisationsbereich unter dem Kommando „Cyber- und Informationsraum“ aufbauen, das alle mit der IT-Sicherheit beauftragten Dienststellen und die IT-Systeme der Bundeswehr zusammenfasst. Schon heute sei eine große Bandbreite an Expertise vorhanden, allerdings über die gesamte Truppe verteilt.

Der neue Bereich soll diese Kräfte bündeln. Seine Aufgabe sei vor allem die Abwehr von Angriffen. Zudem soll die Einheit als Schnittstelle für andere Behörden und ähnliche Kommandos der deutschen Bündnispartner dienen. Schließlich spielten Ländergrenzen im digitalen Raum keine Rolle mehr. Darüber hinaus möchte die Ministerin die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft intensivieren. Die Bundeswehr könnte so auf externe IT- und Sicherheitsexpertise zurückgreifen und Innovationen früher nutzen.

Experten mahnen zum schnellen Handeln

Wie verwundbar ist Deutschland im digitalen Raum? An welchen Lösungen arbeiten Industrie und Forschung? Fragen wie diese diskutierten internationale Experten aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft sowie der Streitkräfte und Zivilgesellschaft Mitte September in Berlin. Geladen hatten neben dem Verteidigungsministerium (BMVg), das Bundesministerium des Innern, die Universität der Bundeswehr in München und Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom).

Mit dem Weißbuch 2016 formuliert die Bundesregierung unter Federführung des BMVg die sicherheitspolitischen Leitlinien für die kommenden Jahre und die Zukunft der deutschen Streitkräfte.

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Koblenzer IT-Tagung: Tempo contra Sicherheit? https://www.herkules-fakten.de/koblenzer-it-tagung-tempo-contra-sicherheit/ https://www.herkules-fakten.de/koblenzer-it-tagung-tempo-contra-sicherheit/#respond Thu, 10 Sep 2015 06:50:59 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=394
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Die digitale Transformation verändert nicht nur die Wirtschaft: Auch Streitkräfte müssen sich auf den technologischen Umbruch einstellen. Worauf es dabei ankommt, diskutierten Experten aus IT, Politik und Bundeswehr bei der Koblenzer IT-Tagung am 3. September.

„Wie lässt sich der Moloch IT beherrschen“, fragte Dr. Dietmar Theis zum Auftakt. Theis ist IT-Direktor beim Bundesministerium der Verteidigung (BMVg). Sein Ministerium beschäftige sich schon seit dem letzten Jahrtausend mit dem Thema der Veranstaltung: „Digitaler Wandel – IT organisiert“. Früher sei eben der PC der Treiber gewesen, dann die Smartphones, heute Big Data und Industrie 4.0. Also alles beim Alten? Dieser Frage gingen die Experten auf den Grund, eingeladen vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und dem Anwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung Bonn e.V. (AFCEA).

Sicherheit im Fokus der Aufmerksamkeit

Die einhellige Meinung: Mit dem Internet der Dinge entsteht gerade eine Dynamik, deren Konsequenzen nicht zu überblicken sind. „Bis 2020 werden etwa 50 Milliarden Geräte vernetzt sein“, sagte Oliver Edinger, Vice President und Head of Internet of Things/Industrie 4.0 bei SAP Deutschland. Wenn solche durchgängig verbundenen und autonomen Systeme überall sind, können wir dann noch die Kontrolle behalten? Theis warf einen kritischen Blick in die Zukunft, sprach vom Beispiel Roboter-Armeen. „Das sind Entwicklungen, bei denen Terminator grüßen lässt.“ Eine Analogie, die vor allem das Bewusstsein für IT-Sicherheit schärfen soll.

Denn trotz staatlicher und wirtschaftlicher IT-Spionage sei noch immer eine „digitale Sorglosigkeit“ weit verbreitet, formulierte es Hans-Georg Engelke, Staatssekretär des Bundesministerium des Innern. Staatliche Institutionen sollten jetzt enger zusammenarbeiten, um die Freiheit und Sicherheit der Bürger zu schützen.

BWI als Speerspitze einer neuen IT-Strategie

Neben der Sicherheit ist für die Bundeswehr auch die Reaktionsfähigkeit der IT entscheidend. Technologien verändern sich in immer kürzeren Abständen, daher müssten sich IT-Entwicklung und Beschaffung der Bundeswehr anpassen, bekräftigte neben Theis auch Staatssekretärin Dr. Katrin Suder. Das BMVg setzt dazu vor allem auf die Weiterentwicklung der BWI: Sie wird ab Ende 2016 eine Inhousegesellschaft der Bundeswehr sein und dann als ihr IT-Systemhaus dienen – und als Dienstleistungszentrum des Bundes, mit eigenem Innovationsmanagement.

Noch in diesem Jahr möchte das BMVg dafür eine neue IT-Strategie vorstellen. Erste Einblicke gab es nun bereits in Koblenz: Starre Lösungen sollen künftig durch eine modulare, serviceorientierte Architektur ersetzt und Führungsinformationssysteme transformiert werden. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf mobiler IT – auch, um die Bundeswehr moderner und attraktiver zu gestalten.

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