IT-Infrastruktur – BWI | HERKULES im Faktencheck https://www.herkules-fakten.de Tue, 24 Jan 2017 09:07:37 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=477 Mit Mut und Menschenkenntnis – Philip Collette im Portrait https://www.herkules-fakten.de/philip-collette/ https://www.herkules-fakten.de/philip-collette/#respond Tue, 07 Jun 2016 07:55:32 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=709
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Große Projekte sind ein Fall für Philip Collette. So kümmerte sich der Senior Projektmanager beispielsweise um den Rollout von 75.000 Telefonen in der Bundeswehr. Seit 2007 arbeitet er im Leistungsverbund: mal als Coach, mal als Planer, zunächst bei der BWI Systeme, heute bei der BWI IT.

Was ist der größte Fehler, den ein Manager begehen kann? Für Philip Collette ist die Antwort klar: keine Entscheidungen zu treffen. „Wer entscheidet, macht auch mal Fehler. Damit muss man umgehen können“, erklärt der 50-Jährige. „Doch nicht in jedem Unternehmen hat man auch die Freiräume und Rückendeckung dafür – bei der BWI schon.“ Als Projektleiter in der Service Delivery der BWI IT kümmert sich Collette um ein breites Aufgabenspektrum: Er koordiniert operative Prozesse und stellt sicher, dass Ziele reibungslos und fristgerecht erreicht werden.

Jeder Job hängt an den Menschen

Beispielsweise beim Vorhaben Next Generation Network (NGNBw), der Umstellung der Telefonie der Bundeswehr auf die Voice-over-IP-Technologie. Von Oktober 2013 bis November 2014 war Collette als Projektleiter in der Region West für den Rollout von insgesamt 75.000 VoIP-, ISDN-, Analog- und Krypto-Telefonen verantwortlich. Zu der Region gehört auch die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn, eine der größten und komplexesten Liegenschaften der Bundeswehr. Eine Zeit mit Herausforderungen, wie sich Collette erinnert: „Unsere Region hing im Plan hinterher, wir drohten unsere Liefertermine zu verpassen. Also habe ich zunächst die Gründe analysiert, die Teilprojekte neu priorisiert und den Terminplan neu aufgesetzt“, erklärt er. „Die Kollegen haben tolle Arbeit geleistet. Auch in dieser schwierigen Situation war das ein sehr produktives Miteinander.“ Und ein erfolgreiches: Am Ende konnte das Team von Bundeswehr und BWI die Zeitvorgaben einhalten. Die Region West wurde termingerecht ausgerollt.

Das Rolloutteam von Bundeswehr und BWI 2014 zum Abschluss der Rolloutmaßnahmen in der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn (Bildquelle: BWI)

Das Rolloutteam von Bundeswehr und BWI 2014 zum Abschluss der Rolloutmaßnahmen in der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn (Bildquelle: BWI)

Sicher auch dank klarer Entscheidungen, die nicht immer bequem waren. Philip Collette: „Erfahrungsgemäß knirscht es am Anfang immer mal wieder in einem Projekt dieser Größenordnung.“ Vor allem, wenn man die Mitarbeiter noch gar nicht kennt. „Man muss schnell ein Gespür für jeden Einzelnen entwickeln. Wer hat welche Stärken, wer entfaltet in Drucksituationen sein volles Potenzial und wen wirft so etwas eher zurück? Darauf muss man individuell eingehen“, erzählt der Mann aus Erftstadt bei Köln. In seinem Leben hat Collette gelernt, wie unterschiedliche Menschen motiviert werden können. Aufgewachsen in Belgien, hat er in Afrika und Kanada gelebt, bevor er nach Deutschland kam. Eine interkulturelle Erfahrung, die ihm heute zugutekommt. „Auch Sozialkompetenz ist wichtig, aber die trainiere ich ohnehin jeden Tag. Ich habe vier Kinder“, lacht Collette.

Immer auf der Suche nach Herausforderungen

Bereits Anfang 2007 fing der Manager bei der BWI Systeme an. Zuvor arbeitete er bei Toll Collect, kannte also Kooperationsprojekte von öffentlicher Verwaltung und Industrie. „Als ich von der BWI hörte und den Start-up-Spirit erkannte, wollte ich das Unternehmen mitgestalten. Also habe ich mich initiativ beworben und bekam eine Teamleiterstelle.“ Als Leiter des Production Supports hat Collette 2008 den Aufbau der System Management Infrastruktur im Rechenzentrum Köln-Wahn mitgestaltet. Er stellte das Team für den technischen Betrieb zusammen und definierte die Betriebsprozesse. Danach war Collette in der Service Delivery der BWI Systeme für den Betrieb des Military Message Handling System Bundeswehr (MMHSBw) verantwortlich, mit dem die deutschen Streitkräfte militärische Nachrichten verschiedener Geheimhaltungsgrade übermitteln. Als Critical Situation Manager war es in der anfänglichen Stabilisierungsphase seine Aufgabe, Optimierungsstrategien für den Betrieb des Systems zu planen und umzusetzen.

Insgesamt drei Jahre war Collette bei der BWI Systeme in unterschiedlichen Projekten tätig. Dann suchte er neue Herausforderungen. „Ich will permanent Neues lernen, das brauche ich einfach“, sagt er. Collette blieb dem Leistungsverbund treu, wechselte zur BWI Informationstechnik. Neben seiner Arbeit im Projekt NGNBw begleitete er von Mai 2010 bis Oktober 2013 beispielsweise die Integration von Systemen in Nutzung aus den Bereichen Logistik und Gesundheitswesen auf die HERKULES-Rechner. Auch am Vorhaben „Sichere Mobile Kommunikation für das Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr (SMK BMVg/Bw)“ zur sicheren Sprach- und Datenkommunikation über mobile Endgeräte war Collette beteiligt. Mit seinem Team erarbeitete er ein Konzept, das die notwendigen technische Architekturen und Prozesse für eine Implementierung bei der BWI definiert. Aktuell steht Collette IT-Architekten der Delivery-Segmente IT Service Desk und Communication Services zur Seite, um eine Ablösestrategie der Telefoninfrastruktur zu erarbeiten.

Alles andere als Standard

Es sind die unterschiedlichen Aufgaben und die Chance, persönlich zu wachsen, die Philip Collette an seinem Job schätzt. Immer wieder kann er sich Neuem widmen und an anderen Standorten arbeiten. „Ich möchte am Ende des Monats das Gefühl haben, etwas geleistet zu haben. Ich will meinen Verstand einsetzen, Verantwortung übernehmen, Dinge voranbringen. Das kann ich hier.“ Und das hat Collette schon immer getan. Nach drei abgeschlossenen handwerklichen Ausbildungen leitete er zwölf Jahre lang ein Bauunternehmen und machte mit 48 Jahren einen MBA-Abschluss im Studiengang International General Management. Ein rastloser Getriebener? Eigentlich eher ein Pragmatiker, der gerne anpackt.

Auf Tour 2014 in Georgien (Bildquelle: privat)

Auf Tour 2014 in Georgien (Bildquelle: privat)

Auch in der Freizeit. „Ich entwerfe und baue Fahrräder für mich und meine Kinder, die wir dann auf Touren mitnehmen.“ Und die führen schon einmal tausende Kilometer quer durch Georgien oder nach Kuba (Anm. d. R.: mehr erfahren Sie im Blog von Philip Collette). Bewusst zeigt er seinen Kindern Länder, in denen weit schwierigere Verhältnisse herrschen als in Deutschland. „Das hilft, ein Gespür für das Wesentliche im Leben zu bekommen“, sagt Collette.

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Bundes-IT: Konsolidierung der Rechenzentren beginnt https://www.herkules-fakten.de/bundes-it-konsolidierung-der-rechenzentren-beginnt/ https://www.herkules-fakten.de/bundes-it-konsolidierung-der-rechenzentren-beginnt/#respond Tue, 16 Jun 2015 07:12:17 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=366
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Die gemeinsame IT des Bundes soll sicherer, effizienter und zukunftsfähiger werden. Dazu beschloss das Kabinett die Konsolidierung der Rechenzentren der Bundesministerien für Finanzen, des Inneren und für Verkehr und digitale Infrastruktur. Jetzt beginne die erste Phase, wie Heise Online berichtet.

Um Kosten zu sparen und die technische Struktur zu vereinfachen, will die Bundesregierung in einem ersten Teilprojekt unter der Leitung des Bundesfinanzministerium (BMF) die IT-Dienstleister des Bundesministeriums der Finanzen (ZIVIT), des Bundesministeriums des Inneren (BIT) und des Bundesministeriums für Digitale Infrastruktur und Verkehr (DLZ-IT) in einem sogenannten Bundesrechenzentrum (BRZ) zusammenführen. Dieses soll ab 2016 seinen Betrieb aufnehmen.

Die ursprünglichen Pläne des BMI sahen vor, von Beginn an alle Rechenzentren des Bundes im BRZ zusammenzuführen. Bei dem nun vorliegenden Konzept sind das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), das Auswärtige Amt, die Bundesagentur für Arbeit und die Deutsche Rentenversicherung zunächst von der Konsolidierung ausgenommen. Erst in einem zweiten Teilprojekt ab 2017 sollen unter der Leitung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales weitere IT-Betriebe in das ressortübergreifende Rechenzentrum integriert werden. Ab 2018 soll dieses dann voll funktionsfähig sein. Bis 2022 soll der Rechenzentrumsbetrieb stufenweise an maximal zwei Standorten gebündelt werden, eine Bundescloud eingerichtet und die IT-Beschaffung in wenigen Stellen zusammengeführt.

Wer macht was?

Unter der Gesamtleitung des Bundesministeriums des Inneren (BMI) übernehmen fünf Ministerien insgesamt sechs Teilprojekte. Nachdem im ersten Schritt die IT-Dienstleistungszentren zusammengeführt und ab dem 1. Januar 2016 in Betrieb gegangen sind, soll in einem weiteren Teilprojekt unter Leitung des BMVg über die zukünftige Rechtsform dieses neuen IT-Dienstleisters entschieden werden.

Weitere Aufgaben bestehen im Aufbau einer gemeinsamen elektronischen Akte sowie einer Kollaborationsplattform, der Archivierung und Standardisierung der IT-Betriebsdienste und der Implementierung konsolidierter Personalverwaltungssysteme.

Die Leiterin des BMI und Beauftrage der Bundesregierung für Informationstechnik (BfIT) Cornelia Rogall-Grothe begrüßt den Entschluss des Kabinetts: „Die konsequente Umsetzung des Konsolidierungskonzepts wird zu einer nachhaltigen Stärkung der Bundes-IT und einer Erhöhung der IT-Sicherheit führen. Die vorgesehene Aufgabenverteilung – einerseits Rechenbetrieb im Geschäftsbereich des BMF, andererseits Anwendungskonsolidierung, Beschaffungsbündelung sowie Leitung und Steuerung der Konsolidierung durch die BfIT im BMI – ermöglicht eine ausgewogene Berücksichtigung aller Interessen der Bundesverwaltung.“

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Digitale Revolution: Staat und Verwaltung lassen Potentiale ungenutzt https://www.herkules-fakten.de/digitale-revolution-staat-und-verwaltung-laesst-potentiale-ungenutzt/ https://www.herkules-fakten.de/digitale-revolution-staat-und-verwaltung-laesst-potentiale-ungenutzt/#respond Tue, 09 Jun 2015 09:45:36 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=361
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Zu wenig Geld, zu wenig Personal: Deutsche Behörden leben noch im digitalen Niemandsland. Das zeigt eine Studie der Wegweiser GmbH und der Hertie School of Governance, die in der letzten Woche gemeinsam mit dem Bundesministerium des Inneren vorgestellt wurde. Über 1.200 Verwaltungsstellen aus Bund, Ländern, Landkreisen und Städten wurden zu ihrem Status Quo befragt.

Die gute Nachricht: Knapp drei Viertel der befragten Behörden haben mittlerweile eine digitale Strategie oder planen zumindest eine. Die schlechte: Eine neue Personalpolitik und Kostendruck gefährden die Umsetzung. Keine guten Vorzeichen für das Regierungsprogramm „Digitale Verwaltung 2020“. 38 Prozent der Behörden geben zwar an, die Vorgaben innerhalb der nächsten fünf Jahre umsetzen zu wollen, 49 Prozent können allerdings noch nicht abschätzen, wie das funktionieren soll.

Investition statt Innovation

Ob Cloud, Big Data oder mobile Government-Anwendungen: Innovationsthemen spielen bislang eine untergeordnete Rolle in den Ämtern. Im Mittelpunkt stehen eher IT-Sicherheit, die Reduzierung der Papiermassen oder der Auf- und Ausbau eines Online-Angebots. Investitionsbedarf sehen die Behörden vor allem in der digitalen Infrastruktur.

Am meisten zu tun gibt es jedoch beim Personalmanagement. Hier fordern die Befragten ganz konkret eine Reform des öffentlichen Dienstrechts und eine Erweiterung um moderne IT-Lösungen. Nur so lässt sich eine stärkere Flexibilität erreichen, und Fachkarrieren sowie Leistungsanreize fördern.

Eine Plattform für die Zukunft

Was dafür getan werden muss, diskutieren rund 1.000 Spitzenvertreter aus Bund, Ländern und Kommunen am 23. und 24. Juni in Berlin. Der „3. Zukunftskongress Staat & Verwaltung“ gilt als jährliche Leitveranstaltung für E-Government und Verwaltungsmodernisierung und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern. Zentraler Bestandteil: Zwölf Foren, in deren Vorbereitung die Ergebnisse der Studie direkt einfließen.

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De Maizière: Schluss mit der digitalen Sorglosigkeit! https://www.herkules-fakten.de/de-maiziere-schluss-mit-der-digitalen-sorglosigkeit/ https://www.herkules-fakten.de/de-maiziere-schluss-mit-der-digitalen-sorglosigkeit/#respond Fri, 29 May 2015 07:11:52 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=347
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Auf dem 14. Deutschen IT-Sicherheitskongress forderte Bundesinnenminister De Maizière ein Umdenken in der Gesellschaft. Viele Bürger würden trotz der Spähskandale zu unbesorgt im Netz agieren. Mit dieser Meinung stand er nicht allein.

Die Spähaktivitäten der USA seien zwar erschreckend. Viel bedrohlicher jedoch erscheine ihm das geringe Selbstbewusstsein in Wirtschaft und Gesellschaft, sagte de Mazière. Er warb für die Digitale Agenda der Bundesregierung, verteidigte das geplante IT-Sicherheitsgesetz und zeigte sich besorgt über das Nutzerverhalten von Privatpersonen. So teilten Menschen bedenkenlos Fotos und würden ihre E-Mails nicht verschlüsseln.

Die Auftaktrede des Bundesinnenministers gab die Richtung des 14. IT-Sicherheitskongresses vor. Und der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Michael Hange, ging sie konsequent weiter. Für ihn müssten insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen ihre IT-Sicherheit endlich in den Griff bekommen.

Den Grundschutz reformieren

Die Angriffe auf IT-Infrastrukturen werden nicht nur häufiger, sondern auch komplexer. Gleichzeitig steigt die Abhängigkeit der Unternehmen, der Politik und der Bürger von funktionierender Informationstechnik. Das wussten auch die rund 600 Teilnehmer des Kongresses, der alle zwei Jahre vom BSI veranstaltet wird. Drei Tage lang diskutierten sie über den Stand der nationalen und internationalen Entwicklung zur IT-Sicherheit unter dem Motto „Risiken kennen, Herausforderungen annehmen, Lösungen gestalten“. Ihr Ziel: Das Thema „Sicherheit“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und Lösungsansätze vorzustellen und weiterzuentwickeln.

Einer dieser Ansätze liegt in der Reformierung des IT-Grundschutzes, meint Hartmut Isselhorst vom BSI. Dieser müsse umfassend vereinfacht werden. Statt Bausteinen mit mehreren Hundert Seiten Text soll in Zukunft zu jedem Katalogpunkt, sei es Infrastruktur, Netze oder Anwendungen eine zehnseitige Zusammenfassung reichen. So wäre die Geschäftsführung betroffener Unternehmen über alle notwendigen Maßnahmen angemessen informiert. Die technischen Details können die mit der Umsetzung beauftragten Experten aus den weitergehenden Dokumentationen beziehen.

Den Nachwuchs fördern

Viel Hoffnung liegt auf dem Nachwuchs. So vergibt das BSI seit fünf Jahren immer zum Abschluss des Kongresses den Best Student Award. Der ging in diesem Jahr an Andreas Fießler von genua mbH. Sein Beitrag zum Thema „HardFIRE – ein Firewall-Konzept auf FPGA-Basis“ überzeugte die Jury aus IT-Sicherheitsexperten. Darin lieferte Fießler einen innovativen und praxisorientierten Lösungsansatz für das immer drängendere Problem aktueller Firewalls, dem wachsenden Datenvolumen durch die stetig steigende Bandbreite zu begegnen.

Menschen wie Andreas Fießler machen Mut für den Umgang mit künftigen Herausforderungen in der IT-Sicherheit. Bleibt zu hoffen, dass es den IT-Sicherheitsexperten darüber hinaus gelingt, die Bevölkerung für digitale Risiken und einen sicheren Umgang mit diesen zu sensibilisieren.

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Grüne Rechenzentren https://www.herkules-fakten.de/gruene-rechenzentren/ https://www.herkules-fakten.de/gruene-rechenzentren/#respond Tue, 19 May 2015 07:17:46 +0000 https://www.herkules-fakten.de/?p=333
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Auf der future thinking – Der RZ Kongress – in Darmstadt diskutierten die Fachbesucher die Zukunft der Rechenzentren. Vor allem ein Thema lag im Fokus: Energieeffizienz. Diese war bei der BWI schon in der Konzeptphase zur Modernisierung der Rechenzentren der Bundeswehr ein wichtiges Element. Denn es optimiert nicht nur den Energieverbrauch, sondern trägt auch zur Reduzierung der Betriebskosten bei.

An zwei Tagen vom 20. auf den 21. April sprachen die Teilnehmer des future thinking Kongresses über 16 Themenschwerpunkte. Vor allem der zweite und letzte Tag der Fachausstellung der Rechenzentrumsbranche lag ganz im Zeichen des Umweltschutzes. Die Besucher diskutierten über alternative Kühlmittel für Server, wie Propan oder den praktischen Einsatz einer Kraft-Wärme-Kopplung. Gerade Letzteres ist bei der BWI schon von Beginn an Teil des Modernisierungskonzeptes. Wie energieeffizient die Rechenzentren der Bundeswehr nach Umsetzung der Maßnahmen sind, lässt sich leicht erklären.

90 Prozent weniger Energieverbrauch

Die BWI hat während der Modernisierung der Rechenzentren konsequent auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Optimierung des Energieverbrauchs geachtet: Installation von Rückkühltechnik zur freien Kühlung über die Außenluft, Schaffung von Temperaturgängen und Einhausung der Kaltgänge sind nur Teilaspekte davon. Dabei griffen die Experten auch auf aktuelle Technologien zurück. Beispielsweise Virtualisierung, mit der die Serverzahl am Standort Köln-Wahn von ursprünglich 434 Maschinen auf 23 reduziert werden konnte. Ähnlich war es bei der Errichtung neuer Serverräume in Wilhelmshaven und Strausberg. Außerdem kamen leistungsstarke ESX-Server zum Einsatz, die nur noch 260 kW statt 2.470 kW verbrauchen – eine Ersparnis von 90 Prozent. Und weniger Verbrauch bedeutet auch weniger Wärmeentwicklung. Wobei sich im Rahmen des Green IT-Ansatzes auch die abgehende Energie effizient umwandeln lässt.

Klug gekühlt

Bildquelle: future thinking

Die Vielzahl an Servern benötigt ein ausgeklügeltes Kühlsystem. Die Lösung dafür fand die BWI in einer innovativen Klima- und Elektrotechnik: Der gesamte Doppelboden wurde ausgetauscht und durch Kalt- und Wärmegänge ersetzt (vgl. Abb.). Die entstehende Wärme lässt sich so gesondert abführen und theoretisch sogar anderweitig nutzen, beispielsweise zur Beheizung von Büros. In den Böden wurden zugleich die Kabelversorgungstrassen optimiert, was eine ungestörte und damit effiziente Luftzirkulation erlaubt. Bei bis zu 12 Grad Außentemperatur werden die Server im Übrigen durch die sogenannte „freie Kühlung“ gekühlt. Im Winter sind daher keine Kältemaschinen vonnöten und der Stromverbrauch sinkt.

Allein die Erneuerung der Rz-Infrastruktur in Köln-Wahn zahlt sich aus. In den letzten Jahren ist die CO²-Emission deutlich gesunken. Ein Erfolg, der auch die Teilnehmer des future thinking Kongresses in Darmstadt beeindrucken dürfte.

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