Ein kunterbuntes Leben: Mirella Mosca im Portrait

Bildquelle: Mirella Mosca

Bildquelle: Mirella Mosca

Wenn es in Mirella Moscas Leben eine Konstante gibt, dann ist es die Veränderung. Die gebürtige Italienerin hat schon vieles gemacht: eine Ambulanz mitgegründet. Als Lehrerin gearbeitet. Ein Buch geschrieben. Sie ist ausgebildete Industriekauffrau und Computerfachfrau. Für die BWI Systeme ist sie fast von Beginn an ein Teil von HERKULES. Im Mitarbeiterportrait stellt sie sich vor.

„Ich kümmere mich in der Abteilung IT-Prozesse um die Abläufe im Incident Management. Gemeinsam mit meinen Kollegen lege ich fest, was passiert, wenn beim Nutzer ein Problem auftritt“, erklärt Mosca. Wie genau soll der User Help Desk vorgehen, um beispielsweise einen defekten Drucker wieder zum Laufen zu bringen? Wann und wie muss der Second-Level-Support eingeschaltet werden? Wo ist die Dokumentation dafür hinterlegt und wann muss sie angepasst, aktualisiert und verteilt werden? All das muss geklärt sein, damit Störungen schnellstmöglich behoben werden. Ein komplexer Prozess, der aufeinander abgestimmt sein will. Neben einer guten Planung ist dabei Spontaneität gefragt. Und spontan war Mirella Mosca schon oft in ihrem Leben.

Wie aus ein paar Monaten 30 Jahre wurden

Als Studentin gründete Mosca in Italien gemeinsam mit einer Krankenschwester eine ambulante Station, um Hilfsbedürftige medizinisch zu unterstützen. Sie setzte Spritzen, behandelte kleine Verletzungen. Dann lernte sie Anfang der 1980er-Jahre eine deutsche Studentengruppe kennen, die an einem Caritas-Projekt zur Völkerverständigung zwischen Deutschland und Italien teilnahm. Sie suchten weitere Helfer und Mirella Mosca war dabei. „Der Plan war, für ein paar Monate in Deutschland italienische Gastarbeiter zu unterstützen. Aber die soziale Arbeit gefiel mir, das Land auch. Also blieb ich.“ Es folgten bewegte Jahre: Mosca brauchte eine in Deutschland anerkannte Ausbildung, also begann sie eine Lehre zur Industriekauffrau. Später brachte sie Schülern, aber auch Lehrern Italienisch bei und schrieb gemeinsam mit einem Freund ein Buch zum Italienischlernen. Dabei kam erneut der Zufall ins Spiel. Oder das Schicksal?

„Unser Buch sollte mit modernen Medien erstellt werden“, sagt die heute 55-Jährige. „Wir sollten die Texte auf Diskette liefern, doch ich hatte bis dahin noch nicht viel mit Computern zu tun gehabt.“ In der Nähe gab es zwar eine Weiterbildungseinrichtung eines IT-Unternehmens. Doch ein PC-Crashkurs wurde dort nicht angeboten, nur eine einjährige Ausbildung zur Computerfachfrau. Wo andere enttäuscht wieder gegangen wären, sah Mirella Mosca die nächste Herausforderung und nutzte sie.

Von der Autorin zur Prozessspezialistin

Nach ihrer zweiten Ausbildung wurde sie direkt als PC-Referentin angestellt. 15 Jahre blieb Mosca dabei, bis IBM ihren Bereich übernahm. Kurz darauf entstand die BWI. „Wann hat man im Leben schon mal die Chance, in einem Unternehmen zu arbeiten, das von Grund auf neu aufgezogen wird und es von Anfang an mitzugestalten? Das war genau das Richtige für mich“, sagt Mosca. 2007 ging es also auf zur BWI Systeme.

„Das Beste an meinem Job ist seine Vielfalt. Es gibt oft neue, interessante Themen zu verfolgen. Zurzeit haben wir alle Hände voll zu tun mit dem Maximo-Projekt.“ Die Software wird komplett neu entwickelt. Derzeit definiert das Team die Lösungen und Testfälle und prüft sie auf Herz und Nieren. „Außerdem konzipiere und erstelle ich webbasierte Trainingseinheiten“, erklärt Mosca. Ihre Lehrerfahrung kommt ihr da wieder zugute.

Ein Leben lang für und mit anderen

So abwechslungsreich es auch ist, in einer Hinsicht hat sich Mirella Moscas Leben nicht verändert: Sie wollte immer Menschen helfen. Also hielt sie vor einigen Jahren erneut Ausschau, wo sie unterstützen könnte. Schnell kristallisierte sich das Thema Flüchtlinge heraus: „eine humanitäre Tragödie“. Heute engagiert sich Mosca gemeinsam mit der Organisation „Save me – Bonn“ für die Integration besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge. „In ihren Heimen haben die Menschen kaum Kontakt nach draußen, niemanden zum Reden. Sie sprechen kaum Deutsch. Sie wissen nicht, in welchem Amt sie was beantragen müssen, haben kaum Kleidung oder notwendige Dinge wie Geschirr oder Bettwäsche.“ Mit Spendenaktionen, Sprachkursen, Freizeitangeboten und zwei offenen Ohren hilft sie, wo es geht. „Keiner von uns hat die Wahl, wo er geboren wird. Nur wenige können selbst entscheiden, wo sie leben möchten. In einem Flüchtlingsheim wird schnell klar, in welchem Luxus und Überfluss wir leben und wie viel Glück wir haben. Es reicht schon, nur ein wenig davon weiterzugeben. Das Wichtigste aber ist, dass wir unsere Berührungsängste verlieren, ein Stück auf die Menschen zugehen und so Barrieren abbauen.“

Ihr nächstes „Projekt“ konzipiert sie auch schon. „Spätestens bis ich in Rente bin, will ich Kinder für das Kochen begeistern. Das Bewusstsein für gute Ernährung geht immer mehr verloren und dagegen möchte ich etwas tun. Kinder sollten wissen, woher ihre Nahrungsmittel kommen – eben nicht einfach nur aus dem Supermarkt. Und sie sollen merken, dass man auch mit wenig Geld etwas Gutes zaubern kann.“

Mirella Mosca könnte noch viel mehr über ihr Leben erzählen. Aber es gibt da noch einen Prozess, der überwacht werden muss.

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