IT-Trends 2016: IoT-Plattformen

Bildquelle: Fotolia

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Bis 2020 werden doppelt so viele Geräte wie heute mit dem Internet verbunden sein. Dann kann es richtig losgehen mit dem Smart Home, der Smart City oder auch weitaus intelligenteren autonomen Agenten, die unseren Alltag und unsere Arbeitswelt bereichern. Doch dafür braucht es Softwareplattformen, die jene webfähigen Geräte miteinander vernetzen. Systeme, die das Internet der Dinge überhaupt erst intelligent machen. Sie entstehen gerade.

Prinzipiell kann eine IoT-Plattform recht simpel aufgebaut sein. Als „Datendrehscheibe“ verteilt sie den Output der über Schnittstellen integrierten Systeme lediglich weiter. Energieversorger erfassen beispielsweise mit Smart Metern den Stromverbrauch sämtlicher Kunden. Diese Daten werden von der Plattform im Hintergrund zentral zusammengeführt. Das erleichtert zwar die Datenerfassung – schließlich muss kein Mitarbeiter mehr zum Ablesen vorbeikommen. Doch das große Versprechen des vernetzten Zeitalters wird so noch nicht erfüllt.

Datenmanagement allein reicht nicht

Knapp 9.000 Exabytes (etwa neun Billionen Gigabytes) an Daten entstehen heute jährlich. Für das Jahr 2020 gehen Experten von 40.000 Exabytes aus. Big Data wächst exponentiell – und ist zunächst einmal ein Problem. Denn der Großteil der Informationen ist nichts weiter als Ballast. Erst mithilfe ausgeklügelter Analyseroutinen und Algorithmen zur Mustererkennung lassen sich aus den enormen Datenmengen neue Erkenntnisse gewinnen. Der Energieversorger zieht so etwa Rückschlüsse auf die Optimierung der Lastverteilung oder kann jedem einzelnen Verbraucher einen individuellen Tarif anbieten. Im Idealfall kommen zusätzlich Deep-Learning-Algorithmen ins Spiel, dank derer sich die IoT-Plattform eigenständig weiterentwickelt.

Ob IBM, Microsoft oder Google: Praktisch alle großen Softwarekonzerne arbeiten an entsprechenden Plattformen. Sie werden zur Heimautomatisierung ebenso eingesetzt wie für vorausschauende Finanzanalysen. In der Industrie ermöglichen sie die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Doch noch fehlt es an einheitlichen Standards. Jeder Anbieter will das eigene System zur Schaltzentrale einer vernetzten Welt machen, an die andere gerne andocken können.

Standards sind gefragt

Auf Dauer wird das nicht funktionieren, sind die Köpfe hinter Vorto überzeugt. Das Open-Source-Projekt soll Entwicklern ein standardisiertes Framework an die Hand geben, mit dem sich praktisch beliebige Geräte und IoT-Anwendungen integrieren lassen. Bosch treibt das Projekt voran, nutzen und weiterentwickeln kann es jeder.

Doch ganz gleich, ob künftig offene oder proprietäre IoT-Plattformen den Ton angeben werden: Fragen nach Datenschutz und -sicherheit werden drängender. Wie selbstlernende Sicherheitsarchitekturen das Problem lösen sollen, zeigt der nächste Beitrag unserer Reihe „IT-Trends 2016“.

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